Frau nutz den Laptop im Hintergrund und im Vordergrund, sieht man eine Suche.
Die Zukunft der Suche

Von SEO zu GEO: Wie KI die Spielregeln der Suche verändert

Die Spielregeln im digitalen Marketing ändern sich. Früher entschied Google über Sichtbarkeit. Heute liefern KI-Systeme wie ChatGPT oder Gemini direkte Antworten. Wer in dieser neuen Landschaft sichtbar bleiben will, muss umdenken. Sichtbarkeit entscheidet sich nicht mehr nur über SEO (Search Engine Optimization), sondern auch über GEO (Generative Engine Optimization).

1. Okt 2025
Die Zukunft der Suche
Online Marketing

Doch bevor wir über Strategien sprechen, lohnt sich ein Blick auf das Fundament.

WAS IST GEO?

Generative Engine Optimization (GEO) bedeutet, Inhalte so aufzubereiten, dass sie von KI-gestützten Suchsystemen optimal erkannt und in Antworten integriert werden. Ziel ist es, nicht nur gefunden, sondern auch bevorzugt von generativen Modellen verarbeitet, verknüpft und zitiert zu werden.

Im Unterschied zur klassischen SEO basiert GEO auf Large Language Models (LLMs). Diese Systeme durchsuchen Inhalte nicht nur nach Schlagwörtern, sondern analysieren semantische Zusammenhänge. Damit Inhalte in KI-Antworten sichtbar werden, müssen sie klar strukturiert, verständlich formuliert und mit verlässlichen Quellen angereichert sein.

Dabei lassen sich drei Arten von Engines unterscheiden:

  • Trainingsbasierte Engines wie ChatGPT greifen auf bereits gelerntes Wissen zurück.

  • Suchbasierte Engines wie Google Gemini greifen zusätzlich auf aktuelle Informationen in Echtzeit zu.

  • Hybride Engines kombinieren beide Ansätze, um besonders präzise und relevante Antworten zu liefern.

GOOGLE-SUCHE IM WANDEL

Mit der Einführung der AI Overviews hat sich die Darstellung der Google-Suchergebnisse deutlich verändert. Klassische Treffer werden nach unten verdrängt, da die KI-Antwort prominent am Seitenanfang steht. Oft lassen sich diese Overviews zusätzlich ausklappen, wodurch sie noch mehr Raum auf der Ergebnisseite einnehmen – und den organischen Links entsprechend weniger Sichtbarkeit bleibt.

Eine aktuelle Studie des Pew Research Center (März 2025) zeigt, dass die Klickrate auf weiterführende Links bei einer Google-Suche signifikant sinkt, wenn eine KI-basierte Zusammenfassung angezeigt wird. Die Klickrate reduziert sich von 15 % auf 8 %. Das verdeutlicht, wie stark KI-Ergebnisse die klassische Suche über Suchmaschinen bereits heute verändert

Ein praktisches Beispiel

2022 – Klassische Google-Suche: Ein IT-Manager sucht nach „beste CRM-Systeme für internationale Unternehmen“. Er erhält eine Liste mit Vergleichsportalen, Herstellerseiten und Blogartikeln. Nach mehreren Klicks landet er schließlich auf der Website einer Agentur, lädt ein Whitepaper herunter und tritt in Kontakt mit dem Vertriebsteam.

2025 – GEO-Suche in KI-Systemen: Der gleiche IT-Manager fragt ChatGPT: „Welches CRM-System eignet sich am besten für ein international tätiges B2B-Unternehmen im Maschinenbau?“ Die Antwort ist eine kuratierte Empfehlung mit zwei bis drei CRM-Anbietern, ergänzt durch Funktionsübersichten, Integrationsmöglichkeiten und Branchenreferenzen. Der Manager muss nicht mehr auf Vergleichsseiten klicken, sondern er bekommt sofort eine Shortlist. Anbieter, die hier nicht auftauchen, verlieren Sichtbarkeit und Leads.

Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie sich die Suche durch KI verändert: Von einer Klickreise über viele Links hin zu direkten Antworten. Genau hier liegen die zentralen Unterschiede zwischen klassischem SEO und GEO.

.
Kurz Zusammengefasst
GEO vs. SEO

Zentrale Unterschiede im Überblick

Der Unterschied ist entscheidend: Während klassische SEO darauf abzielt, Inhalte in den organischen Suchergebnissen von Google & Co. sichtbar zu machen, besteht das Ziel von GEO darin, direkt in den Antworten generativer KI-Systeme präsent zu sein.
Markennennungen
SEO: Eher zweitrangig, Hauptfokus liegt auf Backlinks.
GEO: Sehr wichtig – auch Erwähnungen ohne Link werden von KI als Relevanzsignal gewertet.
Inhalte mit Mehrwert
SEO: Keyword-Optimierung häufig im Vordergrund, Mehrwert ist hilfreich, aber nicht zwingend.
GEO: Zentral – KI bevorzugt tiefgründige Inhalte mit Zahlen, Studien, Zitaten und klarer Belegbarkeit.
Server-Side Rendering (SSR)
SEO: Vorteilhaft, da es Crawling und Indexierung erleichtert.
GEO: Sehr wichtig – KI-Parser benötigen direkten Zugriff auf Inhalte, sonst gehen sie verloren.
Aktualität
SEO: Relevanz abhängig vom Thema – Evergreen-Content (zeitlos) oft ausreichend.
GEO: Hochrelevant, da generative Modelle aktuelle Informationen priorisieren.
Präsenz auf Partner-Seiten (Wikipedia, Spiegel etc.)
SEO: Backlinks von vertrauenswürdigen Domains sind hilfreich.
GEO: Essenziell, KI greift bevorzugt auf vertrauenswürdige Quellen zurück.
Plattformen (YouTube, Podcasts etc.)
SEO: Ergänzend für Reichweite.
GEO: Wichtiger Bestandteil – Inhalte auf YouTube & Co. fließen zunehmend in KI-Antworten ein.

BEST PRACTICES FÜR GEO: KLAR, STRUKTURIERT, ZITIERWÜRDIG

Damit Inhalte in KI-generierten Antworten sichtbar werden, braucht es mehr als klassisches SEO. Vier Erfolgsfaktoren für GEO:

  • Präzision & Klarheit: Kurze Absätze, klare Sprache, Zwischenüberschriften. Beispiel: Ein Blogbeitrag mit FAQ-Abschnitt („Was ist GEO?“) wird von KI leichter aufgegriffen als ein langer Fließtext.

  • Zitierwürdigkeit: KI bevorzugt Inhalte mit Belegen. Beispiel: Eine Statistik aus einer anerkannten Studie („Laut Pew Research sinkt die Klickrate…“) erhöht die Chance, in Antworten zitiert zu werden.

  • Aktualität und Relevanz: Generative Systeme bevorzugen Quellen, die auf dem neuesten Stand sind. Ein Blogartikel, der 2025 aktualisierte Zahlen enthält, hat deutlich bessere Chancen, in einer KI-Antwort aufzutauchen, als ein Beitrag mit Daten von 2021.

  • Technische Lesbarkeit: Damit KI-Systeme Inhalte zuverlässig erfassen können, müssen sie technisch leicht zugänglich sein. Strukturierte Daten wie Schema.org-Markup helfen dabei, Inhalte korrekt zuzuordnen und ihre Bedeutung klar zu machen. Ebenso wichtig ist, dass Parser und Bots direkten Zugriff haben – etwa durch Server-Side Rendering (SSR), das sicherstellt, dass Inhalte nicht in JavaScript „versteckt“ bleiben, sondern sofort erfasst werden können.

Person benutzt ChatGPT (KI) zur Suche nach Informationen.
Kurz Zusammengefasst
Empfehlung

5 Content-Ideen für GEO

How-to-Anleitungen
Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die konkrete Handlungen vorgeben.
FAQs
Präzise Fragen und direkte Antworten, ideal im Frage-Antwort-Stil.
Definitionen & Begriffe
Einfache Erklärungen, die KI direkt übernehmen kann.
Statistiken
Zahlen und Daten mit klaren Quellenangaben für hohe Glaubwürdigkeit.
Checklisten
Strukturierte Auflistungen relevanter Punkte für schnelle Orientierung.

GEO ERFOLGSMETRIKEN

Ob GEO wirkt, zeigt sich daran, wie oft eine Marke in KI-Antworten erscheint. Das kann als direktes Zitat sein oder in paraphrasierter Form. Wertvoll bleibt es auch dann, wenn kein Link geklickt wird. Ein weiteres starkes Signal ist das Wachstum direkter Markensuchen, das darauf hinweist, dass Nutzer die Marke bewusst wiedererkennen. Ebenso sind die Präsenz in Sprachsuchen und hervorgehobene Zitate in generativen Systemen klare Indikatoren dafür, dass Inhalte im neuen Suchökosystem angekommen sind und dort echte Relevanz entfalten.

VON PLATZ 1 ZUR ANTWORT: DAS NEUE ZIEL IM MARKETING

SEO ist nicht tot – es entwickelt sich weiter. Doch die Spielregeln der Sichtbarkeit haben sich geändert. Mit GEO kommt eine neue Ebene hinzu: Inhalte müssen nicht nur ranken, sondern Teil der Antworten generativer KI sein. Die Zukunft der Suche entscheidet sich nicht mehr über Platz 1 bei Google, sondern darüber, ob man überhaupt in der Antwort von ChatGPT, Gemini & Co. vorkommt. Wer jetzt handelt, sichert sich die Sichtbarkeit von morgen.

Mehr Sichtbarkeit durch GEO